Bewusstes Wandern im Fichtelgebirge

Der Wander- und Gesundheitsblog von Ewald Nelkel

"Altweibersommer"


Nachdem es die beiden letzten Nächte frostig kalt war - bis - 3 Grad C - verfärbt sich langsam der Wald. Der Altweibersommer ist im Anmarsch und die Temperaturen tagsüber überzeugen erst recht: Bis 20 Grad C zeigte das Thermometer. Ideales Wanderwetter, das wir ausnutzen.





Rödelsberg aus Richtung Osten

 
 
Herkunft und Bedeutung
Die Bezeichnung 'Altweibersommer' ist erst seit etwa 1800 gebräuchlich. Vorher teilte man die Jahreszeiten nur in Sommer und Winter ein. Den Frühling bezeichnete man als jungen Weibersommer, den Herbst als alten Weibersommer. Weib oder noch schlimmer altes Weib klingt in der heutigen Zeit alles andere als schmeichelhaft. Die altdeutsche Herkunft des Wortes 'weiben' hat aber nichts mit unserem heutigem Sprachgebrauch zu tun. 'Weiben' stand ganz allgemein für weben, insbesondere jedoch auch für das Knüpfen von Spinnweben.
Über dem warmen Boden entwickeln sich tagsüber Aufwinde. Von diesen lassen sich junge Spinnen an ihren Fäden in die Höhe tragen, um dann mit einer seitlichen Luftströmung durch die Luft zu schweben. Sie tun das, um sich ein eigenes Revier zu suchen und gleichzeitig einen Platz für die Überwinterung zu finden. Nach kühlen Nächten bilden sich Tautröpfchen auf den herumschwebenden Fäden und den Spinnnetzen. Diese glitzern in der Morgensonne wie sorgfältig, aufgereihte Perlen.
 
                                                               Mythologie
Die feinen grau glänzenden Spinnfäden erinnern an die Haare alter Frauen, das ist eine Erklärung für den Namen "Alt-Weiber-Sommer". Früher als die Menschen noch vertrauter waren mit Mythen, glaubten sie jedoch Lebensfäden zu sehen, gesponnen von alten weisshaarigen Schicksalsgöttinnen. Vielerorts wurde auch die Jungfrau Maria als Urheberin der Seidenfäden betrachtet. So sprach man auch vom 'Mariensommer', 'Marienfäden', 'Marienseide' oder von 'Marienhaar'. Verfingen sich solche Spinnfäden in den Kleidern, so sollte dies Glück bringen. Oder kranke Augen sollte man mit dem Tau, der in den Spinnweben hängt, befeuchten. Ausserdem hielt der Volksglaube die Spinnfäden auch für Gespinste von Elfen und Zwergen.
 
Im nördlichen Amerika lautet die sicherlich schönere Wortwahl "INDIAN SUMMER" 
 
 

Erstellt von am Sonntag, 29. September 2013 | | Empfehlen

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