Bewusstes Wandern im Fichtelgebirge

Der Wander- und Gesundheitsblog von Ewald Nelkel

Die Dorntherapie Teil 1 - Geschichte

Die Dorntherapie

In mehreren Blog-Beiträgen möchte ich die sanfte, nach Dieter Dorn, dem Begründer, benannte Dornmassage - eine Methode zur Lösung von Blockaden an Wirbelsäule, Gelenken und Füßen - erklären, um nicht zuletzt auch meine Tätigkeit als Gesundheitsberater zu beschreiben.

Teil 1:

Entstehung der Dornmethode




„Kranke Rücken soll man drücken“ – Zitat Dieter Dorn
von Franz Neffe und Joachim Wohlfeil

Dieter Dorn, ein ehemaliger Landwirt und Sägewerks-Betreiber aus Lautrach bei Memmingen, wollte einst einen Baum hochheben – da kam er selbst nicht mehr hoch. Hexenschuss! Dem Allgäuer kam Josef Müller, der alte Schlossbauer aus dem Nachbardorf in den Sinn, über den er einst am Stammtisch gelacht hatte. „Schlimmer kann es eh nicht werden“, dachte sich Dorn damals und machte sich auf zu dem „Knocheneinrenker“, der schon auf die 80 zuging. Der renkte aber gar nicht, sondern Dorn musste mit dem Bein schlenkern, während der Alte mit wenigen Handgriffen die Ordnung wieder herstellte, geradeso wie er‘s bei einer alten Bäuerin im Kemptener Umland gesehen hatte, die immer das Vieh „eingerichtet“ hatte – und die Dienstboten dazu.
Auch beim Sägewerkbesitzer Dorn war der Schmerz damals im Nu weg, so dass er gleich wieder seine schwere Arbeit tun konnte. Verblüfft fragte er, ob man so etwas lernen könne. „Du brauchst es nicht lernen, Du kannst es“, war die Antwort des Alten. Er forderte Dieter Dorn auf, mit dieser Methode weiterzuarbeiten, da er selbst nicht mehr lange leben würde. Dorn blieb tatsächlich keine Zeit mehr, in die Lehre zu gehen, denn vier Wochen später lag der Schlossbauer Josef schon krank darnieder – und kurz darauf verstarb er.
Dieter Dorn ließ das erlebte keine Ruhe, sein Interesse war geweckt. Nur – fortan musste er sich die Methode selbst erarbeiten. Dorns erste Patientin war seine Frau, die seit zehn Jahren an starken Kopfschmerzen litt, die allen medizinischen Heilversuchen trotzten. Diese Schmerzen verschwanden nach der Behandlung ebenso rasch wie sein Hexenschuss verschwunden war, und sie sind seitdem nicht mehr wiedergekommen. Erst medizinisch ahnungslos – aber dafür mit Gespür... „Ich wusste die ersten zehn Jahre nicht einmal, dass es die Dornfortsätze waren, auf die ich bei der Behandlung drückte“, gestand Dieter Dorn später. „Ich dachte, es sind die Bandscheiben; ein solcher Laie war ich damals zu Beginn.“ Später wusste er: „Hätte ich von Anbeginn an anatomische Kenntnisse gehabt, hätte ich alles so kompliziert gesehen, dass ich mich vieles nicht getraut hätte.“ So aber hat er die Not des betroffenen Mitmenschen buchstäblich erspürt, und weil er alle Sinne nur auf das Finden der normalen Funktion gerichtet hatte, ging es wie von selbst. Beim Abtasten der Halswirbelsäule seiner Frau spürte er Ungleichheiten. Einfühlsam lockerte er die Muskeln. Während seine Frau den Kopf bewegte, glitt alles in seine richtige Position – und seine Frau war endlich wieder beschwerdefrei ... Der Landwirt begann, abends nach Feierabend in der Küche seine Nachbarn, Kollegen und Kunden zu behandeln und sein Wissen weiterzugeben.

Mit der Zeit kamen immer mehr Hilfesuchende zu Dieter Dorn, und vielen hat er helfen können. Im Laufe der Jahre habe er etwa 20.000 Menschen die Wirbelsäule „gerade gemacht“, bilanzierte er 1997 beim ersten Dorn-Kongress über seine Methode. Bis ins Jahr 2008 praktiziert er werktags in den Abendstunden mit Patienten und Lernwilligen. Auch aus Norddeutschland, Österreich und der Schweiz kamen sie, haben viel Positives von der effektiven Behandlung gehört. Es mag heute vielleicht überraschen, aber immer wieder kamen auch Ärzte, ja sogar Orthopäden zu ihm.
„Wenn a Bein rausgeht, muss es ja auch wieder reingehen“, mit dieser unkomplizierten Sichtweise gelang es Dieter Dorn, Beine wieder an den rechten Platz zu komplimentieren, nachdem er zuvor die harten Gesäßmuskeln weichgedrückt hat:  „Hartes muss man drücken, weiches muss man dehnen – nicht umgekehrt!“  Eine zuvor Ischias Kranke Nachbarin – sie war Dorns zweite Patientin - rief zwei Stunden später, als die akute Entzündung abgeklungen war, aus dem Fenster herüber: „Ich kann wieder laufen!“, und sie lief noch all die Jahre, bis sie mit 85 starb, täglich über die Bergkuppe zur Kirche; von einer Hüftgelenksoperation war keine Rede mehr. So ging es fortan weiter. Ein Sägewerk-Kunde hatte immer gehumpelt, solange Dorn ihn kannte. Nun machte Dorn auch ihm „das Bein rein“ – und es war vorbei damit.

Hausaufgaben geben!

Wenn man nach einer Behandlung keine „Hausaufgabe“ bekommen habe, so der Begründer dieser Methode, solle man zu dem Anwender nicht mehr hingehen. Er verwies auf einen Mann, der schon zehn Mal „nach Dorn“ behandelt worden sei, ohne auf das für ihn Wichtige hingewiesen worden zu sein, und der dann – frustriert – zu ihm kam. „Einmal hätte genügt“, meinte Dorn, „aber man muss dem Menschen sagen, was er zu tun hat, sonst hilft’s nicht.
Inzwischen bemühen sich viele, die Methode durch Seminare weiterzugeben. Die im kleinen, regionalen Raum geborene Hilfe zur Selbsthilfe ist schon keine nationale Sache mehr – sie ist international geworden.

Archivbild Dieter Dorn

Archivbild Dieter Dorn

Erstellt von am Sonntag, 10. Januar 2016 | | Empfehlen

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