Schneeschuhwandern - eine alte Tradition neu entdeckt
Jetzt, da die Tage kürzer sind und die "Winterdepri" um sich greift, sollten wir der Kälte, den kurzen Tagen mit wenig Sonnenschein und dem sich daraus entwickelnden Trübsinn trotzen und einer alten Tradition frönen: dem Schneeschuhwandern.
Was noch vor wenigen Jahren von Wintersportlern belächelt wurde, erfreut sich immer größerer Beliebtheit und viele Wintersportorte in den Mittelgebirgen und Alpenregionen bieten bereits geführte Schneeschuhwanderungen an.
Die Geschichte des Schneeschuhs geht 10000 Jahre zurück. Bereits damals banden sich unsere Vorfahren Leder- und Fellbänder um die Füße oder banden Holzgestelle unter die Füße, um das Laufen im tiefen Schnee zu erleichtern. In Nordamerika, der Arktis und auch in den Alpen fanden solche Konstruktionen Verwendung - mal waren sie eckig, mal rund, mit Lederriemen bespannt, lang - der längste gefundene Schneeschuh war 180 cm lang - oder kürzer. Jeder Stamm der Ureinwohner Nordamerikas hatte seine eigene Form. Der klassische Schneeschuh hat einen Holzrahmen, ist mit Lederriemen bespannt und erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit, wenngleich neue, innovative Materialien diesem den Rang abgelaufen haben, da sie leichter, kleiner und wartungsfreier sind.
Mit so einem Sportgerät ausgestattet kann man sich dem Naturerlebnis "Winter" fernab des Wintersportzirkusses auf eine besondere Art erfreuen:
Der Wanderer wird von unberührter Natur mit einer zarten Neuschneedecke erwartet und die Ruhe ist unbeschreiblich. Jedes Geräusch wird durch den Schnee gedämpft, der Atem wird tiefer und der sich aufgestaute Stress des Alltagsgeschehens verliert an Bedeutung. Keine Hektik, keine Sorgen. Was zählt, ist einzig der nächste Schritt, atmen, gehen und langsam wieder im Einklang mit der Natur sein.
Fernab der Menschenansammlungen in den Skigebieten, in der Einsamkeit, beim Stapfen durch unsere Wälder, Wiesen und Felder findet man wieder zur Achtsamkeit und nimmt in der reinen Luft die Natur mit allen Sinnen wahr. Es geht das Herz auf und erzeugt ein Glücksgefühl - auch in der dunklen Jahreszeit.
Viel Spaß!
Erstellt von bewusstes wandern im fichtelgebirge am Sonntag, 20. Januar 2019 | Gesundheit, Wandern | Empfehlen