Das Fichtelgebirge – ein Kurzporträt - von Dietmar Herrmann
Ein hervorragendes Kurzportrait des Fichtelgebirges von Dietmar Herrmann
Das Fichtelgebirge – ein Kurzporträt
Das Fichtelgebirge gehört zu den Mittelgebirgen Deutschlands und
liegt im Nordosten Bayerns. Es gliedert sich morphologisch in einen aus mehreren Gebirgszügen
zusammengesetzten, hufeisenförmig gelagerten Gebirgsstock. Man spricht daher
auch vom Fichtelgebirgs-Hufeisen. Im Wesentlichen sind zu nennen
- das Hohe Fichtelgebirge mit Schneebergmassiv,
Ochsenkopf mit Königsheide
und der Kösseinestock,
- der nördliche Gebirgszug mit Waldstein, Epprechtstein, Kornberg und Rehauer
Forst,
- der südliche Teil mit Steinwald, Reichswald und Kohlwald und
- die innere Fichtelgebirgs-Hochfläche.
Der Naturraum Fichtelgebirge (Smrčiny) kennt keine
politischen Grenzen und überschreitet die Staatsgrenze zur Tschechischen
Republik. Dort gehören das Ascher Bergland (Ašská vrchovina), das Hasslauer
Hügelland (Hazlovská pahorkatina) und das Egerer Hügelland (Chebská
pahorkatina) zum Fichtelgebirge.
Im Nordosten des Fichtelgebirges schließt sich das
Erzgebirge, im Südosten der Oberpfälzer-, Böhmer- und Bayerische Wald an.
Nordwestlich lassen sich der Frankenwald und Thüringer Wald geologisch klar
abgrenzen. Im Südwesten schließt sich das morphologisch völlig andere
Fränkische Bruchschollenland an.
Das Fichtelgebirge, das „Dach Europas“ ist ein
"Granitgebirge" mit Höhen über 1000 Meter, von einem Mantel älterer
kristalliner Schiefer umgeben und durchsetzt, im Süden von Vulkansystemen
verschiedener Perioden mannigfach durchbrochen. Der Gesteins- und
Mineraliensammler findet hier auf engstem Raum vielfältige Zeugnisse der
Erdgeschichte.
„Nabel Deutschlands“ oder „Herzbrunnen Europas“ nannte
man in früherer Zeit das Fichtelgebirge, denn hier entspringen vier bedeutende
Flüsse, die in die vier Himmelsrichtungen abfließen: Weißer Main, Sächsische
Saale, Eger und Fichtelnaab (siehe Gewässerkunde). Zahlreiche Moore und Sümpfe,
die unter Naturschutz stehen, sind wertvolle Wassersammler. Und noch eine
Besonderheit: Über das Mittelgebirge verläuft die Europäische
Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer.
Das Fichtelgebirge ist mit seinen ausgedehnten
Fichtenwäldern, seinen Granit-Bergen mit Felstürmen und Granitblockhalden und
mit seinen hervorragenden Rund- und Fernsichten sowie mit seinen idyllischen
Flusstälern ein ideales Urlaubs- und Erholungsgebiet. 3.600 km vom
Fichtelgebirgsverein markierte Wanderwege führen zu den Naturschönheiten und
Sehenswürdigkeiten der Region, durch die „steinreiche Ecke Bayerns“. Der
Naturpark Fichtelgebirge, der Naturpark Steinwald, der Fichtelgebirgsverein und
viele Fremdenverkehrsorte sorgen mit landschaftserhaltenden Maßnahmen und
Einrichtungen für einen „sanften Tourismus“.
Im Fichtelgebirge treffen Natur und Kultur zusammen
und bieten ein umfangreiches und ansprechendes Programm, ob bei einer
Wanderung, einem Museumsbesuch oder einer Theateraufführung auf Deutschlands
schönster Freilichtbühne. Ein Besuch des Greifvogelparks auf dem Katharinenberg
bei Wunsiedel oder eines alten Bergwerkstollens in Fichtelberg, Goldkronach
oder Weißenstadt ist nicht nur bei Kindern beliebt. Thermalbäder in der
Umgebung laden zu Wellness ein. Ein Tagesausflug zu den böhmischen Bädern wird
ebenfalls empfohlen.
Der Gast ist im Fichtelgebirge noch König, in urigen
Berghütten, auf einem Bauernhof, in Gasthöfen oder bei Privatvermietern oder in
Hotels der Spitzenklasse. Unterkunftsmöglichkeiten gibt es für jeden
Geldbeutel. Besonders hervorzuheben ist die heimische Gastronomie mit ihren
fränkischen Schmankerln oder internationalen Spezialitäten.
Erstellt von bewusstes wandern im fichtelgebirge am Dienstag, 21. Juli 2020 | Wandern | Empfehlen