Bewusstes Wandern im Fichtelgebirge

Der Wander- und Gesundheitsblog von Ewald Nelkel

Kraniche über Gottmannsberg

Der "Traum vom goldenen Oktober" ist nun vorbei. Seit zwei Tagen regnet es ohne Unterlass, so dass selbst gewachsenes Wiesenland aufgeweicht und schlammig geworden ist. Die letzten Zugvögel sammeln sich und fliegen gen Süden. Ein Schnappschuss von heute zeigt eine kleine Gruppe Kraniche.


Kraniche über Gottmannsberg auf dem Weg nach Süden
 

                               Der Vogelzug


Der Vogelzug ist faszinierend und weckt das Interesse vieler Menschen. Kaum aber schlägt man als unbedarfter Laie ein harmloses Vogelbestimmungsbuch auf, springen einem seltsame Begriffe ins Auge, die man vermutlich noch nie zuvor in seinem Leben gehört hat. Zum Glück lässt sich das vogelkundliche Fachchinesisch recht leicht "übersetzen".
Was ist ein Zugvogel?
Kurz und bündig formuliert, lautet die Definition: Als Zugvogel bezeichnet man alle Vogelarten, die zwischen ihrem Sommer- und Winterquartier zweimal im Jahr eine mehr oder minder lange Strecke zurücklegen. Einige Beispiele: Kranich, Mauersegler, Eiderente, Rauchschwalbe, usw.
Die Rückkehr der Weltenbummler
Wenn die Tage merklich länger werden, zeigt sich in der Natur zaghaft das erste Grün. Zeitgleich damit kehren etliche Zugvögel aus dem Süden zurück - jede Art an "ihrem" Datum.Zu jedem Wechsel von einer kalten zur warmen Jahreszeit oder umgekehrt gehen in aller Welt schätzungsweise 50 Milliarden Zugvögel auf ihre Reise. Diese teils nur wenige Gramm schweren Geschöpfe der Luft pendeln zwischen ihrem Winterquartier und der Brutheimat. Jede Vogelart hat ihren ganz persönlichen Zugrhythmus, also eine innere Uhr, die genau vorschreibt, wann es Zeit für die jeweilige Reise ist. Lange Zeit war dies den Menschen nicht bewusst, aber seit einigen Jahrzehnten sind die Ankunftstermine einzelner Vogelarten vielen Naturfreunden bekannt. Bei den Ankunftsdaten der verschiedenen Spezies handelt es sich allerdings um Mittelwerte, die aus Beobachtungen extrahiert wurden, die zum Teil über viele Jahrzehnte akribisch notiert worden sind. Weite Wasserflächen oder ausgedehnte Höhenzüge können das lokale Mikroklima jedoch so sehr beeinflussen, dass die Ankunftszeiten der Vögel aufgrund der jeweils vorherrschenden Bedingungen um einige Tage nach vorn oder hinten von den Durchschnittswerten abweichen können. Auch heftige Unwetter, Kälteeinbrüche oder überdurchschnittlich warme Perioden beeinflussen die Rückkehrtermine der Vögel maßgeblich. Wer mehr über dieses spannende Thema wissen möchte, kann sich in der einschlägigen Literatur weiter informieren.

Erstellt von am Montag, 4. November 2013 | | Empfehlen

Kommentare

Diese Seite empfehlen: Auf Google+

« Älterer Post Neuerer Post »