Bewusstes Wandern im Fichtelgebirge

Der Wander- und Gesundheitsblog von Ewald Nelkel

Ringelnatter

Nur selten hat man das Glück, eine Ringelnatter vor die Kamera zu bekommen






Vorkommen
Die Ringelnatter ist in ganz Europa und Westasien bis 2000 Meter Höhe heimisch und ist an Ost- und Nordsee selten, sowie den kühlen Gebieten in Skandinavien und Irland gar nicht anzutreffen. Eine Verbreitung über so große Gebiete führt zwangsläufig zu vielen Unterarten, welche die Ringelnatter auch gebildet hat. In Deutschland ist die gewöhnliche Ringelnatter (Natrix natrix natrix) heimisch. Ringelnattern sind typische Wassernattern.

Für ihr Vorkommen sind bestimmte Umstände unabdingbar. Sie benötigt kleine Tümpel ,Weiher , Feuchtwiesen oder sehr langsam fließende Gewässer. Diese müssen mit reichlich Vegetation verbunden sein, um ihr ausreichend Deckung zu liefern. Daneben sollten auch Plätze für die Eiablage und Überwinterung vorhanden sein, wohin sie sich zurückziehen kann. Ideal sind dazu alte Bäume, in deren Wurzelwerk sich die Schlange zurückziehen kann. Nur selten findet man sie in reinen Trockenbiotopen. Hier hatte ich Glück!

Infolge rückläufiger Naturbiotope nehmen die Bestände der Ringelnatter immer weiter ab, sie steht bereits auf der roten Liste und ist geschützt. Bestehende Biotope werden zunehmend in Freizeitanlagen umgewandelt. Hier können Ringelnattern keine geeignete Lebensbedingungen finden. Auf der Suche nach neuen Lebensräumen kann man die Ringelnatter gelegentlich in Kleingartensiedlungen oder an großen Gartenteichen mit geeignetem Umfeld beobachten. Leider wird die Ringelnatter immer noch häufig von Menschen erschlagen, wenn sie im Umfeld gesichtet wird.

Neu besiedelt werden auch stillgelegte Kiesgruben, da dort häufig sehr warme Temperaturen herrschen und genug Fläche zum Sonnen vorhanden ist. Die dort vorhandnen Sickergewässer sind flach und erwärmen sich sehr schnell.
Da die Eier und die jungen Schlangen viel Wärme benötigen, suchen sie gern alte Komposthaufen oder Misthaufen zur Eiablage auf. Sie sind häufig an ähnlichen Biotopen zu finden, sind aber nicht sehr standorttreu.

Körperbau

Die Ringelnatter wird ca. 1 Meter lang (Weibchen etwas länger, Männchen etwas kürzer).
Nattern sind wechselwarm, d.h. sie benötigen die Wärme des Umfeldes zur Steigerung der Körpertemperatur. Daher sonnt sie sich gern an geschützten Stellen oder auf Seerosenblättern in Teichen.
Ihr Körper ist rotbraun bis olivfarben mit einigen dunklem Längstreifen. Am Nacken besitzt sie 2 helle gelblich, weisse halbmondartige Flecken. Die hellen Flecken hinter ihrem Kopf wirken wie eine kleine Krone, deshalb wird die Ringelnatter in einigen Ländern auch als Glücksbringer betrachtet. Vor und hinter diesen Halbmonden befinden sich noch jeweils 2 dunkle Flecken.

Ringelnattern häuten sich mehrfach im Jahr, dabei wird die alte Haut an Gestrüpp und Gesteinen abgerieben.

Die Körperunterseite ist gräulich, mit einigen schwarzen Flecken. Ihr ovaler Kopf hat große Augen und runde Pupillen (Foto). Der Schwanz ist spitz ausgezogen; die Rückenschuppen sind gekielt. 

Ernährung und Verhalten

Ringelnattern ernähren sich aus ihrem Umfeld von Amphibien (Fröschen, Molchen etc), nur eher selten von Kleinsäugern. Ganz junge Ringelnattern leben zunächst nur von Kaulquappen und Larven. Die Beute wird selten totgebissen. Meist wird sie von hinten verspeisst. Es ist wichtig die Beute von hinten zu verschlingen, da sich viele Froscharten mit Luft vollpumpen und imense Ausmaße annehmen, werden sie von hinten gefressen, kann die Luft nach vorn durch den Mund herausgepresst werden. Ringelnattern benötigen für eine „Saison“ ungefähr das fünffache des eigenen Körpergewichtes an Nahrung.

Sie ist tagaktiv, vor allem an den warmen Stunden des Tages. Sie zieht sich Abends in ihr Versteck zurück und verlässt es morgens früh, um sich zu sonnen. Sie kann hervorragend Schwimmen, wobei sie den Kopf leicht aus dem Wasser hebt. Nahrungssuchende Ringelnattern reagieren stark auf Bewegungen Ihrer Opfer. Frösche werden meist erst bemerkt, wenn sie wegspringen.

Die Ringelnatter ist sehr scheu, schon bei leiser Annäherung eines Menschen versteckt sie sich unter Steinen oder in Spalten, besteht die Möglichkeit flüchtet sie ins nahe Wasser. Die Aufnahmen auf dieser Seite entstanden während einer Trockenperiode, wo die Seerosen bis an den Teichrand schwammen und die Ringelnatter sich auf den Seerosen sicher fühlte. Die Chance zu solchen Begegnungen ist äußerst selten. Die besten Möglichkeiten Ringelnattern zu beobachten sind in den Morgen- und Abendstunden wenn sie sich sonnen. Während der Mittagshitze versteckt sie sich.

Fühlt sie sich direkt bedroht kann sie laut zischen und hebt ihren Kopf, um einen Angriff vorzutäuschen. Bleibt ihr keine Fluchtmöglichkeit stellt sie sich tot, verdreht den Körper und lässt ihre Zunge heraushängen. Diese Art von Bewegungslosigkeit (Akinese) soll die Feinde täuschen, deren Sehvermögen auf sich bewegende Opfer optimiert ist. Bedingt durch diesen Reflex lassen sich Ringelnattern im Wasser bei Bedrohung plötzlich im Wasser auf den Grund sacken.


Erstellt von am Freitag, 3. Oktober 2014 | | Empfehlen

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